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- CAD/CAM

CAD/CAM
In unserem Glossar erfahren Sie alles rund um festsitzenden sowie herausnehmbaren Zahnersatz und die verschiedenen Herstellungsmöglichkeiten. Wir informieren Sie über aktuelle Technologien und die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker.
Der Begriff CAD/CAM steht als Synonym für die computergestützte Fertigung. Angewandt wird CAD/CAM in vielen produzierenden Gewerben, zum Beispiel im Modellbau und in der Automobil- oder Flugzeugindustrie.
Aber auch im Handwerk – zum Beispiel im zahntechnischen Meisterlabor – ergänzen digitale Technologien die Arbeitsabläufe.
Grundsätzlich ist in der digitalen Zahntechnik das zahntechnische Know-how ebenso wichtig wie die Kompetenz im Bereich der Technologien und der Werkstoffkunde.
Was bedeutet CAD/CAM bei der Fertigung von Zahnersatz?
In der Zahnmedizin versteht man unter CAD (computer aided design) die virtuelle Konstruktion einer Zahnrestauration am Computer. CAM (computer aided manufacturing) bezeichnet das Herstellen eines Zahnersatzes durch automatisierte Fräs- oder Schleifprozesse.
Basierend auf einem digitalen Datensatz der Mundsituation (Mundscan, Modellscan) konstruiert der Zahntechniker in einer speziellen Software den Zahnersatz (CAD). Dies kann beispielsweise ein Gerüst für eine Brücke oder eine komplette Krone sein (vollanatomisch).
Die Konstruktionsdaten übermittelt der Zahntechniker als sogenannte STL-Datei an eine Fräs- oder Schleifmaschine beziehungsweise an einen 3D-Drucker. Hier werden die CAD-Daten in das entsprechende Objekt umgesetzt (CAM). Hat die Maschine ihre Arbeit getan, erfolgt die manuelle Veredelung des Zahnersatzes.
Der Zahntechniker verblendet zum Beispiel das Brückengerüst mit einer zahnfarbenen Keramik oder bemalt die CAD/CAM-gefertigte Vollkonturkrone (monolithisch) entsprechend der Mundsituation.
Welche CAD/CAM-Herstellungsmethoden gibt es?
Die CAD/CAM-Fertigung im Dentallabor lässt sich grob untergliedern in die subtraktive und die additive Fertigung. Bei der subtraktiven Technologie wird die CAD-Konstruktion aus einem Material-Blank herausgefräst oder geschliffen, also abtragend gearbeitet.
Hingegen bezeichnet die additive Technologie ein materialaufbauendes Verfahren. Die CAD-Konstruktion kann beispielsweise über die Drucktechnologie umgesetzt werden.
Was sind Vorteile der CAD/CAM-gestützten Fertigung?
Zahntechniker sind Gesundheitshandwerker, die Wert auf hochpräzise Fertigungsqualität legen. Die handwerklichen Kompetenzen können mit der CAD/CAM-Technologie optimal unterstützt werden. Vorteile sind unter anderem die hohe Genauigkeit und die gleichbleibende Produktqualität.
Zudem ist eine breite Materialvielfalt gegeben. Viele moderne Materialien können heutzutage nur über die CAD/CAM-Technik umgesetzt werden, zum Beispiel Zirkonoxid.
Außerdem lässt die Digitalisierung im zahntechnischen Labor ein Vernetzen mit zahnärztlichen digitalen Technologien zu. So können beispielsweise digitale Röntgendaten (DICOM) mit den Daten des Gebisses (STL) übereinandergelagert werden (Matching).
Es entsteht ein virtuelles, realistisches Abbild der Kiefersituation. Der Zahnarzt plant anhand dessen zum Beispiel die Position von Zahn-Implantaten.
Ein weiteres Beispiel ist das „Verschmelzen“ der Munddaten mit den Daten eines Gesichtsscans oder eines Porträtfotos. Der Zahntechniker erhält ein virtuelles 3D-Modell vom Gesicht und der Zahnsituation und plant anhand dessen der Zahnersatz.
Gemeinsam mit dem Patienten werden Zahnstellung und Zahnform anhand des virtuellen 3D-Bildes betrachtet und beurteilt.